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Förderung des "Digitalen Ehrenamtes"


Politik gestaltet nicht nur durch Gesetzes und Verordnungen, sondern auch durch die Förderung zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Initiative.

Es gibt eine großen Kreis von digital erfahrenen Menschen, die sich in unterschiedlichsten Bereichen (Open Source, Medienkompetenzförderung, Open Data, Datenschutz) an der Steigerung bürgerlichen Verstehens und Handeln mit den digitalen Werkzeugen engagieren.

Allein 50.000 Menschen gestalten die offene Landkarte Deutschland www.openstreetmap.org (die natürlich auch weltweit aktive Mitglieder hat). Teilweise ist diese Karte bereits detailreicher als die prominente googlemap. Es gibt viele Ortsgruppen, wie z.B. den Augsburger openstreetmap-Stammtisch. Dieser hat es gechafft, dass der Bürgermeister der Stadt Augsburg relevante offene Geodaten zur Verfügung gestellt hat. Diese Kooperation ist allerdings die Ausnahme.

Mehr Anerkennung dieses digitalen Bürgerengagements würde die zivilgesellschaftliche Gestaltung des Web fördern. Nichtmonetäre Anerkennungsmassnahmen aber auch Wettbewerbe, die Werkzeuge wie z.B. openstreetmap in ihrer Anwenderfreundlichkeit weiter verbessern, sind sinnvolle Beispiele wie die

Förderung bürgerschaftlichen, zivilgesellschaftlichen Engagement auch von der Bundesregierung aussehen könnte.


Diskussionen

  • Bürger im digitalen Ehrenamt werden von Verwaltungen kaum wahr genommen. Einzelnen wird nur zögerlich Vertrauen geschenkt. Es fehlen eine Organisation oder Merkmale im Hintergrund, die vertrauensbildend auf die Entscheider in Verwaltungen wirken können.

    • Vertrauen innerhalb der Verwaltung ist natürlich wichtig. Im Vergleich zu ehrenamtlicher Tätigkeit im Jugend- oder Seniorensektor gibt es da sicher noch einige Unsicherheiten bei den Beamten in der Bewertung der neuen ehrenamtlichen Tätigkeit. Insofern gute Bemerkung.

      Aufgabe: Auflisten von bestehenden Initiativen im Bereich des digitalen Ehrenamtes; Definition der Tätigkeiten, die bei einer ehrenamtlichen Arbeit im digitalen Bereich durchgeführt werden.

  • krugar ist dagegen
    +1

    eine alimentierung von digitalem engagement aus steuergeldern, die über die exisitierenden systeme zur förderung von jugendarbeit und ähnlichem hinausgeht, lehne ich ab.

    es spricht allerdings nichts dagegen, zivilgesellschaftliche verbände aus osg-enthusiasten, hackerspaces oder ähnlich technik-affinen gruppen und vereinen in die bestehenden förderungen einzubinden / die regelungen für fördermittel gegebenenfalls sinngemäß anzupassen. fördermittel aus sportförderungs- oder jugendarbeitsetats für eSports-vereine fände ich verfehlt.

    dies losgelöst von der mit dem thema verwandten "open data"-diskussion.

    • "Alimentierung" - hat keiner von gesprochen. Allein schon die Wortwahl zeigt, dass du da was missverstanden hast. Alimentierung, verstanden als eine weitere Geldquelle für (freiberufliche) Tätigkeit von digitalen Arbeitern ist damit nicht gemeint, falls du das so verstanden haben solltest.

      Deinen nächsten Absatz lesend sehe ich wenig Unterschied in unserem Verständnis von der Förderung digitalen zivilgesellschaftlichem Engagement. Aktuelle Förderung versteht sich ja auch als "Enabling Tool", indem es mit Sach- oder Geldmittelförderung bzw. in der Unterstützung zu mehr Bekanntheit dazubeiträgt, dass ein ziviles Engagement mehr Anerkennung und damit Wirkkraft und Mitwirkende gewinnt.

      eSport, womit wohl Gaming-Vereine gemeint sind, sehe ich nicht als eine der primären Förderbereiche an. Die ComputerSpieleSchule in Leipzig z.B., die zwar universitär angesiedelt ist, aber dennoch knappe Mittel hat, um pädagogisch mit Eltern und Jugendlichen für ein besseres Verständnis und Nutzungsverhalten des Gaming zu arbeiten, könnte ich mir prinzipiell als förderungswürdiges zivile Engagement vorstellen.

  • Stecki ist dafür
    +1

    Ja, aber ein kleines Aber…

    Wie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen sind Ermutigung, Unterstützung und Förderung ehrenamtlichen Engagements für eine funktionierende solidarische Zivilgesellschaft in der Tat konstitutiv.

    Allerdings sollte man hier nicht gleich wieder sofort den Staat (hier gewissermaßen vertreten durch die Bundesregierung) „in Anspruch nehmen“ (was nicht heißen soll, daß man dies nicht auch anvisieren kann), sondern sich überlegen, welche anderen Interessengruppen hier in Betracht kämen. Denken könnte man beispielsweise an Branchenverbände wie Bitkom, Organisationen wie hier z.b. ADAC oder auch Bürgerstiftungen wie in meiner Gegend http://www.buergerstiftung-region-ahrensburg.de/ die als Dach für Aktivitäten dienen und dazu anspornen und ihnen eine Basislegitimation verschaffen können.

    Wichtig ist mir auch, hier zu vertiefen, welche ideellen Komponenten als Ansporn/Unterstützung funktionieren würden.

    • Es gbit ja durchaus schon Bestrebungen z.B. von Branchenverbänden hier aktiv zu sein. Die Initiative D21 oder die Unterstützung durch Unternehmen der (hausbackenen) Stiftung Digitale Chancen. Alles schön und gut, aber die Beeinflussung durch wirtschaftliche Interessen sind eben zu groß. Es geschehen dann eben keine wirklich zivilgesellschaftlichen Projekte.

      Wichtiger ist es, dass der Staat (aka die gewählten Vertreter in ihrer temporär zugewiesenen Entscheiderrolle) die Inspiration aus den aktiven Kreisen aufnehmen, reflektieren und auf ihre gesamtgesellschaftliche Wirkung ausgerichtete Standards der Förderung entwickeln.

      So kann sich ein breites Feld freiwilliger Arbeit für den gesellschaftlichen Mehrwert entfalten. Klar bleiben auch Förderentscheidungen nicht frei von politischem Gestaltungswillen, aber durch einen gut gesetzes und offenes Set an Rahmenbedingungen kann transparent gefördert werden.

      Wichtig ist es, überhaupt erstmal in den Köpfen einiger Politiker die bereits mannigfaltige und zukünftig noch viel variantenreichere Kreativität der zivilgesellschaftlichen Gestaltung mit digitalen Werkzeugen zu realisieren. Oder glaubst du, dass GPS-Tracking am Wochenende von einem durchschnittlichen Parlamentarier als koordinierte ehrenamtliche Tätigkeit erkannt werden würde? Oder dass man einen Wettbewerb für die Förderung besserer Anwendungsfreundlichkeit der openstreetmap-Oberfläche ausschreiben würde, wenn man noch nicht mal weiss, dass es Alternativen zu kommerziellen Mapping-Angeboten gibt?

  • krugar ist dagegen
    -1

    eine alimentierung von digitalem engagement aus steuergeldern, die über die exisitierenden systeme zur förderung von jugendarbeit und ähnlichem hinausgeht, lehne ich ab.

    es spricht allerdings nichts dagegen, zivilgesellschaftliche verbände aus osg-enthusiasten, hackerspaces oder ähnlich technik-affinen gruppen und vereinen in die bestehenden förderungen einzubinden / die regelungen für fördermittel gegebenenfalls sinngemäß anzupassen. fördermittel aus sportförderungs- oder jugendarbeitsetats für eSports-vereine fände ich verfehlt.

    dies losgelöst von der mit dem thema verwandten "open data"-diskussion.

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